Krypto-Assets werden wie sonstige Wirtschaftsgüter behandelt
In Deutschland gelten Kryptowährungen und andere digitale Assets als sonstige Wirtschaftsgüter. Das bedeutet:
- Der Kauf von Krypto ist nicht steuerbar
- Das Halten von Krpytowährungen ist nicht steuerbar
- Gewinne aus dem Verkauf werden als privates Veräußerungsgeschäft behandelt
- Die Gewinne unterliegen der Einkommensteuer und müssen in der Anlage SO der Steuererklärung angegeben werden
Der entscheidende Vorteil dieser Einstufung: Nach einer Haltefrist von einem Jahr sind Gewinne steuerfrei.
Steuersätze: So hoch ist deine Krypto Steuerlast
Die Höhe der Steuer auf Krypto Gewinne richtet sich nach deinem persönlichen Einkommensteuersatz. Dieser kann zwischen 0% und 45% betragen:
| Zu versteuerndes Einkommen | Steuersatz |
|---|---|
| bis 10.908 € | 0% |
| von 10.909 € bis 15.999 € | 14 – 24% |
| von 16.000€ bis 62.809€ | 24-42% |
| von 62.810 € bis 277.825 € | 42% |
| über 277.826 € | 45% |
Zusätzlich zu diesen Steuersätzen fällt ein Solidaritätszuschlag bis zu 5,5% an.
Wichtig: Gewinne und Verluste aus Kryptowährungen können nur untereinander und mit anderen privaten Veräußerungsgeschäften verrechnet werden. Eine Verrechnung mit anderen Einkunftsarten ist nicht möglich.
Wann Krypto Gewinne steuerfrei sind
Es gibt zwei wesentliche Ausnahmen, in denen du keine Krypto Steuern zahlen musst:
- Dein Gewinn liegt unter 600 Euro pro Jahr
- Du hältst die Coins länger als 1 Jahr (Haltefrist)
Die 600 Euro-Grenze ist eine sogenannte Freigrenze. Das bedeutet: Liegst du auch nur 1 Euro darüber, ist der gesamte Gewinn steuerpflichtig.
Die einjährige Spekulationsfrist beginnt am Tag nach dem Kauf und endet am 365. Tag. Danach sind Gewinne steuerfrei.
Krypto-Einkünfte versteuern: Das gilt für Staking, Lending & Co
Neben Gewinnen beim Verkauf fallen auch laufende Erträge wie Staking Rewards oder Lending-Zinsen unter die Krypto Besteuerung. Diese werden als sonstige Leistungen deklariert.
Wichtig: Bis 256 Euro pro Jahr sind diese Einkünfte steuerfrei.
Staking
Beim Staking werden Kryptowährungen hinterlegt, um am Konsensmechanismus einer Blockchain teilzunehmen. Staking Rewards erhältst du für die Überlassung der Kryptowährungen.
- Diese Staking-Belohnungen sind beim Zufluss auf das eigene Wallet steuerpflichtig.
- Als Anschaffungskosten gilt der Kurs der Kryptowährung zum Zeitpunkt des Zuflusses der Staking-Belohnung.
- Wenn du die Coins dann später mit Gewinn verkaufst, unterliegt dieser Gewinn der Besteuerung.
Eine Ausnahme gilt, wenn zwischen dem Erhalt der Staking-Belohnung und dem Verkauf mindestens ein Jahr vergangen ist.
- Nach Ablauf dieser einjährigen Haltefrist sind Gewinne aus dem Verkauf steuerfrei.
Lending
Beim Krypto-Lending werden ebenfalls Coins auf einer Plattform hinterlegt, um Zinsen zu generieren.
- Diese Lending-Rewards gelten beim Zufluss als Anschaffung von Kryptowährungen.
- Als Anschaffungskosten wird auch hier der Kurs zum Zeitpunkt des Zuflusses herangezogen.
- Beim späteren Verkauf mit Gewinn müssen dann Steuern auf diesen Gewinn gezahlt werden.
Aber auch hier gilt die einjährige Haltefrist, nach deren Ablauf die Gewinne steuerfrei sind.
Mining
Beim Mining wird Rechenleistung zur Verfügung gestellt um neue Coins zu erstellen.
- Die dabei erhaltenen Coin-Belohnungen werden mit dem Kurs zum Zeitpunkt des Zuflusses bewertet und sind steuerpflichtig.
- Wenn die Mining-Belohnungen nach einem Jahr Haltedauer verkauft werden, ist der Wertzuwachs steuerfrei.
- Wenn keine einjährige Haltefrist eingehalten wurde, müssen die Gewinne durch den Wertzuwachs versteuert werden.
Insgesamt gilt: es kommt darauf an, ob die Coins länger als ein Jahr gehalten wurden, bevor sie mit Gewinn verkauft werden. Nur dann sind die Gewinne durch die Wertsteigerung steuerfrei. Ansonsten müssen Steuern auf die Gewinne gezahlt werden.
Kryptowährungen Steuer: Wichtige Sonderfälle im Überblick
Bei der Besteuerung von Kryptowährungen gibt es einige Sonderfälle zu beachten:
- Tausch und Swap: Tauschen innerhalb eines Jahres kann steuerpflichtig sein. Swaps sind hingegen steuerneutral.
- Verluste: Innerhalb eines Jahres entstandene Verluste können steuerlich geltend gemacht werden.
- Airdrops: Gratis-Zuteilungen ohne weitere Leistung sind beim Zufluss steuerfrei, Gewinne unterliegen der Haltefrist.
- Margin Trading: Unterliegt der Abgeltungssteuer von 25%. Die einjährige Frist gilt nicht.
In der Regel sind Krypto-Transaktionen privat und nicht gewerblich. Beim Mining ist es umgekehrt. Bei Unklarheiten empfiehlt es sich, im Einzelfall zu prüfen.
Fristen für die Krypto Steuererklärung 2023
Für die Abgabe der Steuererklärung 2023 gelten folgende Fristen:
- Ohne Steuerberater: 02.09.2024
- Mit Steuerberater: 02.06.2025
Wenn du deine Steuererklärung mit einem Steuerberater einreichst, hast du bis 31.07.2024 Zeit um deine Steuererklärung 2022 abzugeben.
Unter bestimmten Umständen kannst du um eine Verlängerung deiner Steuerfrist ansuchen.
Eine Verspätung solltest du vermeiden, da Säumniszuschläge drohen.
Fazit
Die steuerliche Behandlung von Kryptowährungen in Deutschland hat mit dem BMF Schreiben 2022 zusätzliche Klarheit erhalten. Als Privatanleger musst du Gewinne versteuern, außer du hältst die Coins mindestens ein Jahr oder bleibst unter 600 Euro Gewinn pro Jahr.
Es gelten die Fristen zur Abgabe der Steuererklärung. Für deine Krypto Steuererklärung 2023 ist das der 02.09.2024.
Krypto Steuern optimieren: Gewinne & Verluste richtig verrechnen
Als Krypto-Investor möchtest du deine Steuerlast vielleicht so gering wie möglich halten. Mit dem richtigen Verständnis der gesetzlichen Regelungen lassen sich die persönlichen Krypto Steuern durchaus optimieren. Dieser Leitfaden zeigt dir, wie es geht.
Nutze die einjährige Haltefrist
Eine Besonderheit in Deutschland ist die Spekulationsfrist. Die gesetzliche Haltefrist von einem Jahr kannst du zur Krypto Steueroptimierung nutzen.
Beispiel:
- Du kaufst am 01.01.2023 Bitcoin für 10.000 Euro
- Am 02.01.2024 verkaufst du sie für 15.000 Euro
Da du die Coins länger als ein Jahr gehalten hast, ist der Verkauf deiner Bitcoin steuerfrei – egal wie hoch der Gewinn ausfällt.
Achtung! Die wirtschaftliche Entscheidung sollte immer im Vordergrund stehen, nicht der Steuervorteil. Wenn du aber vor hast Coins ohnehin zu verkaufen, kann es durchaus Sinn machen die Haltefrist zu berücksichtigen.
Verrechne Gewinne und Verluste
Realisierst du innerhalb eines Jahres sowohl Gewinne als auch Verluste mit Kryptowährungen, lassen sich diese gegeneinander verrechnen und die Steuerlast reduzieren.
- Gewinn aus Bitcoin-Verkauf: +1.000 Euro
- Verlust aus Ethereum-Verkauf: -500 Euro
Verrechnet man beides, verbleibt nur noch ein steuerpflichtiger Gewinn von 500 Euro.
Kryptowährungen und Steuern: Beachte die Freigrenze von 600 Euro
Gewinne unter 600 Euro pro Jahr sind steuerfrei.
Beispiel: Du realisierst durch gelegentlichen Handel folgende Gewinne:
- Januar: 200 Euro Gewinn
- Mai: 150 Euro Gewinn
- Oktober: 100 Euro Gewinn
In Summe sind das 450 Euro und damit unter der Jahres Freigrenze von 600 Euro. Du zahlst 0 Euro Steuern auf deine Gewinne.
Wenn du einen Euro darüber liegst, ist der gesamet Gewinn zu versteuern. Ab 601 Euro z.B. ist der gesamte Gewinn zu besteuern.
Trenne Coins für Trades und Langzeit-Investments
Um unbeabsichtigt die Haltefrist zu durchbrechen, empfiehlt sich folgender Ansatz:
- Lege dir separate Wallets für Trading und langfristiges Buy-and-Hold an
- Verschiebe nur die Coins für geplanten Handel in die Trading-Wallets
- Dein Langzeit-Investment bleibt unberührt und profitiert von der steuerfreien Veräußerung
Nutze die Freigrenze für Krypto-Einkünfte
Neben Gewinnen beim Handel fallen auch Krypto-Einkünfte wie Staking Rewards oder Lending-Zinsen unter die Besteuerung.
Hier gilt: Bis 256 Euro pro Jahr sind diese Einkünfte steuerfrei. Danach setzt die Besteuerung ein.
Investiere clever in NFTs
Auch bei NFTs kommt die einjährige Haltefrist zum Tragen.
Zudem können Verluste aus NFT-Verkäufen mit Gewinnen verrechnet werden.
Fazit
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um die gesetzlichen Vorgaben zur Krypto-Besteuerung zu nutzen.
Informiere dich über die Details, plane Transaktionen vorausschauend und setze Steuer-Tools für die korrekte Berechnung ein.
So lässt sich deine persönliche Krypto Steuerlast mit der richtigen Strategie deutlich senken.
Krypto steuerfrei nach einem Jahr: Das musst du über die Frist wissen
Eine der wichtigsten Besonderheiten bei der Besteuerung von Kryptowährungen in Deutschland ist die steuerfreie Veräußerung nach Ablauf der gesetzlichen Haltefrist. Hier alles im Detail:
Die einjährige Spekulationsfrist
In Deutschland gilt für Gewinne aus dem privaten Verkauf von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum folgende Regelung:
Werden die Coins innerhalb von einem Jahr nach dem Kauf wieder veräußert, sind Gewinne ab 600 Euro steuerpflichtig.
Werden die Coins nach Ablauf eines Jahres nach dem Kauf verkauft, sind die Gewinne komplett steuerfrei.
Diese Regelung bezeichnet man auch als Spekulationsfrist oder Haltefrist. Sie beträgt für Kryptowährungen in Deutschland genau ein Jahr.
Berechnung der Frist
Die Haltefrist beginnt am Tag nach dem Kauf der Coins und endet nach genau 365 Tagen.
Beispiel
- Du kaufst am 01.01.2023 Bitcoin
- Die einjährige Frist beginnt am 02.01.2023
- Am 02.01.2024 endet die Frist
Die jeweilige Frist berechnet sich individuell für jede Transaktion. Für jeden Coin-Kauf beginnt die Frist separat.
Vorteile der steuerfreien Veräußerung
Der große Vorteil nach Ablauf der Spekulationsfrist ist, dass Gewinne komplett steuerfrei sind. Es gibt keine Obergrenze oder Prozentsatz. Du musst also auf Gewinne, auch in Millionenhöhe, 0 Euro Steuern zahlen.
Ein zusätzlicher Vorteil für deine Steuererklärung: Steuerfreie Verkäufe nach der Frist musst du nicht erklären. Wir empfehlen dir für eine lückenlose Aufzeichnung dennoch alle Vorgänge zu dokumentieren.
Nachteile vermeiden
Achte darauf, die einjährige Haltefrist nicht versehentlich zu durchbrechen. Bereits ein Tag zu früh, also vor Ablauf der vollen 365 Tage, macht den Verkauf steuerpflichtig.
Um unbeabsichtigte Steuerpflicht zu vermeiden:
- Plane Käufe und Verkäufe vorausschauend
- Verwende getrennte Wallets für Trades innerhalb eines Jahres
- Behalte Langzeit-Investments mindestens ein Jahr
Mit diesem Wissen im Hinterkopf kannst du gezielt von der steuerfreien Veräußerung nach einem Jahr profitieren und deine Krypto Steuer optimieren.
Checkliste: Vorbereitung für die steuerfreie Veräußerung
Um sicherzustellen, dass du die 1-Jahres-Frist einhältst und von der Steuerbefreiung profitierst, sind drei Schritte entscheidend:
1. Dokumentiere Käufe und Verkäufe
Protokolliere für jede Transaktion folgende Daten:
- Datum und Uhrzeit
- Coin-Name
- Menge
- EUR-Kaufpreis bzw. EUR-Verkaufspreis
2. Berechne die Haltefrist
Noch besser: lass die Haltefrist berechnen. Einige Steuertools haben Funktionen, mit deren Hilfe du die Haltefrist berechnen kannst und Coins filtern kannst, die du steuergebünstigt verkaufen kannst.
3. Plane Verkäufe vorausschauend
Mit den beiden Tipps oben bist du gut vorbereitet um deine Verkäufe zu planen. Wenn du alle notwendigen Daten hast und dei Haltefristen kennst, kanns du deine Verkäufe umsetzen.
Mit dieser Checkliste setzt du die steuerfreie Veräußerung nach einem Jahr optimal um und behältst den Überblick über deine Fristen. Deine Krypto Steuer wird damit so niedrig wie möglich ausfallen.
Fazit
Die einjährige Haltefrist ist ein besonderer Steuervorteil für deutsche Krypto-Anleger. Damit kannst du deine Käufe und Verkäufe klug planen und Steuern optimieren, wenn du Bitcoin und Co mehr al ein Jahr hältst.
Was ist die Besteuerung von Kryptowährungen?
Die Besteuerung von Kryptowährungen umfasst den Gewinn aus dem Verkauf von Kryptowährungen, Lending, Staking sowie das Mining von neuen Coins. Es gelten die gleichen steuerlichen Regeln wie für andere Vermögenswerte.
Muss ich Kryptowährungen in meiner Steuererklärung angeben?
Ja, Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen und Einkommen aus Krypto müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Dafür stehen spezielle Felder in den Anlagen SO und KAP zur Verfügung.
Wie werden Kryptowährungen besteuert?
Der Verkauf von Kryptowährungen wird als privates Veräußerungsgeschäft behandelt und unterliegt der Steuerpflicht. Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen sind steuerpflichtig, wenn die Coins nicht mehr als ein Jahr gehalten wurden.
Was ist die Spekulationsfrist von einem Jahr?
Die Spekulationsfrist von einem Jahr besagt, dass Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen, die innerhalb eines Jahres nach dem Erwerb erzielt wurden, voll steuerpflichtig sind.
Sind Kryptowährungen steuerfrei, wenn ich sie länger als ein Jahr halte?
Ja, Kryptowährungen sind steuerfrei, wenn du sie länger als ein Jahr hältst und erst nach Ablauf der Spekulationsfrist verkaufst.
Muss ich Steuern auf Bitcoin zahlen?
Ja, Gewinne aus dem Verkauf von Bitcoin sind steuerpflichtig und müssen in der Steuererklärung angegeben werden, wenn du die Bircoin innerhalb eines Jahres verkaufst.
Wie erfährt das Finanzamt von Bitcoin und anderen Kryptowährungen?
Das Finanzamt kann Informationen über Bitcoin und andere Kryptowährungen von Krypto-Börsen, Banken und anderen Quellen erhalten.
Gibt es eine Freigrenze bei der Besteuerung von Kryptowährungen?
Ja, bei der Besteuerung von Kryptowährungen gilt eine Freigrenze von 600 Euro. Bis zu dieser Grenze sind Gewinne steuerfrei. Darüber hinaus ist der gesmate Gewinn steuerpflichtig.
Wie werden Kryptowährungen in der Steuererklärung angegeben?
Kryptowährungen werden in der Steuererklärung im Bereich der privaten Veräußerungsgeschäfte angegeben. Krypto-Einkommen wie Staking oder Lending wird separat angegeben.
Sind Geschäfte mit Kryptowährungen in Deutschland steuerpflichtig?
Ja, Geschäfte mit Kryptowährungen wie Bitcoin sind in Deutschland steuerpflichtig und müssen in der Steuererklärung angegeben werden, sofern die Coins innerhalb eines Jahres veräußert wurden.
Muss ich den Handel mit Kryptowährungen auf einer ausländischen Börse besteuern?
Ja, auch Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen auf einer ausländischen Börse sind in Deutschland steuerpflichtig.
Gibt es eine Besteuerungsfreigrenze für Kryptowährungen?
Ja, die Freigrenze für private Veräußerungsgeschäfte, zu denen auch der Handel mit Kryptowährungen zählt, liegt bei 600 Euro im Jahr. Gewinne bis zu diesem Betrag sind steuerfrei. Darüberhinaus muss der gesamte Gewinn versteuert werden.
